Hausstauballergie - Was kann ich tun?

Hausstauballergie?! Was kann ich tun?

Ich habe sie, viele haben sie: die Hausstauballergie. Ausgelöst wird diese Art Allergie durch Hausstaubmilben. Diese Krabbelwesen sind so klein, dass man sie nur durch ein Mikroskop sehen kann. Sie wimmeln überall um uns herum. In unseren Betten, auf den Wohnzimmermöbeln und zum Teil auch an unseren Klamotten. Diese kleinen Tierchen sind an sich nicht schädlich, da sie nicht zwicken oder pieken. Die allergischen Reaktionen entstehen vielmehr durch den Kot der Milben.

Der Gedanke ist zugegebener Maßen ziemlich ekelig, aber was können wir dagegen tun? Nachfolgend werde ich Ihnen noch etwas Hintergrundwissen vermitteln und Ihnen einige Ratschläge mit auf den Weg geben, was Sie gegen die ungeliebten Untermieter machen können.

Die Hausstaubmilbe - unsichtbarer Untermieter

Die Hausstaubmilbe - unsichtbarer Untermieter
Hausstaubmilbe

Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist die Hausstaubmilbe mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und bevölkert zu Millionen den heimischen Haushalt. Wie Sie sich vorstellen können, befinden sich die höchsten Konzentrationen von Milben im Hausstaub und somit in allen „Wollmäusen“ und Textilien. Staub ist eine der Hauptnahrungsquellen der Milben. Besonders auf unsere Hautschuppen oder die unserer tierischen Begleiter haben sie es abgesehen. Diese sind in unseren Betten, Teppichen und auf Möbeln reichlich vorhanden.

Der Kot, der durch die Fressorgien entsteht, löst bei uns die Hausstauballergie aus. Diverse sich im Milbenkot befindlichen Bestandteile nehmen wir durch unsere Atemwege auf und „erkranken daran“.

Woran erkenne ich, ob ich Hausstauballergie habe?

Woran erkenne ich, ob ich Hausstauballergie habe?
Habe ich eine Hausstauballergie?

Die Symptome sind relativ leicht zu erkennen. Die Reaktionen sind ähnlich der der Pollenallergie. Ich selbst leide an beidem, Pollen- und Hausstauballergie. Ein morgendlicher Niesreiz macht den Anfang. Daraus resultierend läuft mir permanent die Nase oder sie ist dicht. Des Öfteren treten auch Husten und ein permanent gereizter Rachenraum als Symptome auf. Man hat das Gefühl, dass eine Erkältung im Anmarsch ist oder bereits Einzug gehalten hat. Diese Erscheinungen begünstigen sogar einen Infekt.

Es hat eine Weile gebraucht, bis ich die Reaktionen mithilfe von Allergietabletten als allergisch enttarnt habe. Nach Einnahme dieser Tabletten (z. B. Citirizin) stellte sich eine leichte Besserung ein. Weitere bekannte Symptome können sein: juckende und tränende Augen, zum Teil sogar Bindehautentzündungen, Schwellungen, Rötungen der Haut und allergisches Asthma.

Um meinen Verdacht zu untermauern, habe ich einen Termin bei einem Allergologen gemacht, um mich auf diverse Allergien hin testen zu lassen.

Allergietest - der Pricktest

Allergietest - der Pricktest
Allergietest - der Pricktest

Dem Allergologen habe ich meine Beschwerden detailliert geschildert. Daraufhin hat man bei mir den sogenannten Pricktest durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen bevorzugt praktizierten Test, um stärkere Reaktionen der Haut in Verbindung mit bestimmten Flüssigkeiten (Allergenen) nachzuweisen. Dies funktioniert wie folgt: Zuerst wird ein Unterarm mit einem Stift in diverse Felder eingeteilt, dann werden in diese Feldern verschiedenste künstlich hergestellte Allergene getropft.

Nun wird vom Arzt mithilfe einer Lanzette die obere Hautschicht angekratzt. Um die Ergebnisse kontrollieren zu können, muss neben der zuvor aufgetragenen allergenen Flüssigkeit, noch eine wässrige Lösung mit Histamin aufgetragen werden. Die erste Flüssigkeit sollte keine Reaktion auslösen, die zweite muss es. Nach circa einer Stunde kam es in einigen der zuvor beträufelten Testfelder zu einer Hautreaktion (juckende Quaddeln). Der Test hat „leider“ meine Befürchtungen hinsichtlich einer Hausstaub- und Pollenallergie bestätigt.

Hausstaubmilben minimieren, aber wie?

Hausstaubmilben minimieren, aber wie?
Hausstaubmilben minimieren

Im Gegensatz zur Pollenallergie lässt sich die Hausstauballergie zumindest eindämmen. Zur Ursachenbekämpfung gibt es diverse Mittel, um die Milbenanzahl möglichst gering zu halten. Ganz verschwinden werden sie wohl nie. Die nachfolgenden Tipps funktionieren zum Großteil auch bei der Pollenallergie.

  1. Schutzbezug für ihre Bettwäsche
    Es gibt seit Jahren von diversen Herstellern Matratzen-, Bettdeck- und Kopfkissenüberzüge, die als milbendicht gelten. Diese Überzüge können ganz einfach über Ihre Bettbezüge gezogen werden und sollten die erste Wahl beim Kampf gegen die Milben sein. Durch diese Bezüge wird den Hausstaubmilben die Nahrungsgrundlage (Hautschuppen) „fast“ genommen und sie können sich nicht mehr so leicht festkrallen und verstecken. Da wir im Schlaf recht viel Schwitzen, sollten Sie beim Erwerb der Bettüberzüge zwingend darauf achten, dass diese ein hohes Partikelrückhaltevermögen sowie eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit besitzen (Poren von 0,5μm). Wenn Sie sich die Bezüge angeschafft haben, sollten Sie diese möglichst 1x im Quartal durchwaschen.
  2. Bettwäsche häufig waschen
    Um die Allergene so gut es eben geht beseitigen zu können, sollten Sie Ihre Bettwäsche, Kopfkissen und Oberbetten bei mindestens 60° zweimal im Monat (gern öfter) waschen. Hitze vertragen die kleinen Biester nämlich nicht so gut.
  3. Matratzen erneuern
    Auch ohne Allergie sollten Sie sich nach spätestens 8 Jahren nach einer neuen Matratze umsehen. So entsorgen Sie die Milben gleich mit.
  4. Durchlüften und Temperatur senken
    Um Milben das Leben noch schwerer zu machen, sollten Sie Ihr Schlafzimmer und die Betten täglich lüften. Damit wird die Luftfeuchtigkeit reduziert, was wiederum schlecht für die Milben ist. Die Feuchtigkeit in der Luft sollte nicht über 50% liegen. Um diesen Wert erreichen und kontrollieren zu können, sollten Sie über den Kauf eines Hygrometers nachdenken. Die Temperatur in Ihrem Schlafzimmer sollte möglichst nicht über 20°C liegen - besser darunter.
  5. Kuscheltiere und Anderes
    Jetzt wird es tragisch… auch Ihre geliebten Kuscheltiere sollten möglichst nicht zusammen mit Ihnen die Nacht im Bett oder Schlafzimmer verbringen. Unsere kuscheligen Freunde sind ebenfalls ein Nährboden für Milben und werden gewöhnlich seltener gewaschen als unsere Bettbezüge. Aber nicht nur unsere Kuscheltiere sind im Schlafzimmer kontraproduktiv. Auch Bettvorleger, Teppiche, Gardinen, Regale, Sofamöbel und Pflanzen sollten nach Möglichkeit entfernt werden. Vor allem Pflanzen erhöhen die Raumfeuchte und bieten einen idealen Nährboden für Schimmelpilze und somit auch für Hausstaubmilben. Sicher ist davon nicht alles umsetzbar, allerdings sollten Sie darüber nachdenken.
  6. Kleidungswechsel
    Sie sollten sich nach Möglichkeit Ihre Kleidung vor dem Schlafen gehen nicht im Schlafzimmer ausziehen und lagern. Diese bieten nämlich ebenfalls ideale Lebensbedingungen für Hausstaubmilben. Besser ist es, sich z. B. im Badezimmer umzuziehen und die Klamotten dort zu lagern.
  7. Staubsauger für Allergiker
    Als Allergiker sollten Sie darüber nachdenken sich einen Staubsauger mit speziellen Filtern anzuschaffen. Insbesondere sollten Sie beim Kauf eines Staubsaugers darauf achten, dass dieser einen HEPA-Filter besitzt. Diese Art Filter nimmt so ziemlich alles an Staub und Schmutz auf. Auch Saugroboter ergänzen Ihre Haushaltsreinigung optimal. Sie verringern durch permanente Reinigungszyklen die Menge an herumliegenden Staub, zum Beispiel unter Möbeln die mit normalen Bodenstaubsaugern schwer erreichbar sind.
  8. Öfter Wischen
    Neben dem Staubsaugen und saugen lassen, sollten Sie zudem regelmäßig Ihre Böden und möglichst auch Möbel feucht (ab)wischen.
  9. Anti-Milben-Reiniger
    Wenn Sie es auf die Spitze treiben möchten, sollten Sie über den Kauf eines Anti-Milben-Reinigers nachdenken. Diese gibt es in praktischen Spraydosen zum Sprühen und eignen sich dadurch hervorragend zum Einsatz auf vielen Arten von Oberflächen. Auf Möbeln, Teppichen und anderen Textilien. Mit diesen Reinigern haben Sie die Chance, die lästigen Krabbeltierchen über einen längeren Zeitraum loszuwerden.

Mein Fazit

Mein Fazit

Meiner Meinung nach sollten Sie sich zuerst einmal bei einem Allergologen auf Allergien testen lassen (ist nicht schlimm). Wenn Sie anschließend wissen, gegen was Sie allergisch sind, haben Sie eine fundierte Grundlage für ein weiteres Vorgehen. Je nachdem wie stark Ihre Allergie(n) ausgeprägt ist (sind), sollten Sie meine Tipps nach und nach versuchen umzusetzen. Sie werden sehen, dass es Ihnen schon nach kurzer Zeit merklich besser gehen wird. Und das ist das Wichtigste!

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